To all those independently thinking people who are ranting and raving about the problems of the industry and the world--get off your butts and do something about it. Contribute to the furtherance of not only your career--but to the community at large. And to those who have already gone out there and created community and furtherance---you should be commended for your efforts and for your intestinal fortitude. Now go out and make your difference in the world." (Steve Zuckerman)

Verlage in der Attention-Economy


Springer streicht Pläne und Stellen, Bertelsmann retten nur das Veräusserungs-Glück und die RTL-Group (G&J strampelt kräftig und BDG kostet noch zu viel Geld), Burda sucht die neuen „Stars“, Milchstrasse ist nah am Abgrund, Motor-Presse voll und ganz in Nöten, RP/DuMont/WAZ jeweils nicht nur mir versum oder tv.nrw auf Schlingerkurs, Holtzbrink frickelt sich durch und Kirch verkauft gerade Auslandsbeteiligungen...


Wer hätte das gedacht: Unsere Verlage sind im Cash-for-Content-E-Business-Suchspiel-Werbemarkt-Einbruch-Und-dann-auch-noch-die-hohen-Papierpreise-Chaos ganz schön in Schwierigkeiten geraten. Nicht die kleinen Fachverlage (denn die wussten um den Wert Ihres Contents und konnten sich Zeit lassen um nun in Ruhe auch online für echten Nutzwert abzukassieren), sondern eher die grossen Volks-General-Interest-Entertainment-Medienhäuser ergehen sich immer häufiger in Krisen-Gejammer.


Dabei sah zunächst alles so gut aus:
Es lief doch.
Das Web würde wie TV zum Verlagsportfolio gehören.
Commerce und Media würden schon für Income sorgen.
Und im Grunde bliebe alles wie bisher auch (Was waren das tolle Zeiten in den Anfängen von FocusOnline, Maxdome, .EconomyOne).


Doch weit gefehlt::
Die blöden User kamen nicht.
Die blöden User mussten teuer erkauft werden.
Die blöden User unterliessen es, online einzukaufen.
Die blöden User beachteten die Werbung nicht.


Und dann blieben auch noch die Mediabuchungen aus.
Und dann das VC Geld.
Und dann die Manager-Geduld.
Und dann verloren alle die Nerven...


Warum?
Weil das Web eben nicht Business as usual erlaubte.
Weil das Web eben nicht Business as usual war.
Weil das Web jegliches Business as usual unmöglich gemacht hat.
Weil das Web die Welt verändert hat.
Weil das Web die Konsumenten verändert hat.
Weil das Web die Transaktionsbeziehungen zwischen Welt und Konsumenten verändert hat.
Weil das Web die Transaktionsbeziehungen zwischen Medien und Mediennutzern verändert hat.


Weil jetzt Broadcasting-Prinzipien einfach nicht mehr funktionierten.
Weil keiner die clues aus Cluetrain so richtig beherzigte...


++++++++++Zur Erinnerung++++++++++


A. Aufpoliertes, Getrimmtes, Geschöntes, Unechtes, etc. wird entlarvt
These 1: Markets are conversations.
These 2: Markets consist of human beings, not demographic sectors.
These 3: Conversations among human beings sound human. They are conducted in a human voice.
These 5: People recognize each other as such from the sound of this voice.


B. Co-Creation und Insight statt Manipulation und Broadcasting
These 28: Most marketing programs are based on the fear that the market might see what's really going on inside the company.
(These 29): Elvis said it best: "We can't go on together with suspicious minds."
(These 62): Markets do not want to talk to flacks and hucksters. They want to participate in the conversations going on behind the corporate firewall.
(These 64): We want access to your corporate information, to your plans and strategies, your best thinking, your genuine knowledge. We will not settle for the 4-color brochure, for web sites chock-a-block with eye candy but lacking any substance.


C. Auf Käufermärkten haben die Käufer die Hosen an
These 77: You're too busy "doing business" to answer our email? We'll come back later. Maybe.
These 78: You want us to pay? We want you to pay attention.
These 88: (…) Think about it: who needs whom?


++++++++++++


Ach, hätten Sie nur einmal mehr im Cluetrain-Manifest geschmökert oder anderweitig verstanden, dass die gerade stattfindenden, umwälzenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen bei absoluter Aufmerksamkeits-Knappheit zu revolutionärer, alles verändernder „Finaler Konvergenz“ führten.


Ach, hätten sie nur erkannt, dass ein ZUSAMMENWACHSEN mit allen relevanten Kunden, Lieferanten, Partnern und sogar shareholdern unumgänglich wird. Ach hätten sie gesehen, dass jetzt Community statt Zielgruppe, Kooperation statt Penetration, Bedeutung statt Bekanntheit gefordert ist.


Dann, ja dann wären die Beziehungen zwischen ihnen und ihren Kunden/User/Consumer heute mehr und mehr durch Vertrauen, Intimität, Concern, Vernetzung geprägt und statt auf dem weg in die Krise ausbau- und zukunftsfähig.


Denn:
Wirtschaftlicher Erfolg – insbesondere der von Medienunternehmen - ist zunehmend bestimmt durch den share of customer attention (Income-follows-Attention!).



Statt dessen:
Marcus Englert – Intermedia-Chef baut auf seine, in der Schublade liegenden, Bezahl-Konzepte (ran-online per view?). T-Online verkauft Schmuddelbildchen. Napster gibt´s bald nur noch gegen cash, Pressplay soll das große Ding werden, video-on-demand mit zeitlicher Begrenzung begeistert die Branche....................................................


Wenn das mal nicht nach hinten losgeht...
Wenn da mal nicht zu lange am guten Alten festgehalten wird...
Wenn da mal nicht zu kurz gedacht wird....
Wenn da mal nicht Chancen vergeben werden...
Ich sage nur PREMIERE...
Ich sage nur Pathfinder...
Ich sage nur Maxdome...
Ich sage nur Go.com....


Die Alternative?
Inmitten aller technologischen Revolutionen im übermächtigem Decision Overload sollte insbesondere für Medienmarken die Bildung von Markengemeinschaften mit ihren Kunden, Kooperationspartnern, Hilfsmarken und stakeholdern oberstes Unternehmensziel sein!


Das würde bedeuten:
Nicht alleine Umsatzplanungen, Strategien, Konzepte oder Machtfragen würden das Handeln bestimmen, sondern die Ziele der Community-Mitglieder - ihre Entscheidungsregeln bei der eigenen Aufmerksamkeitsvergabe und in darauf basierenden Transaktionsprozessen – würden zu zentralen Kultur-, Performance- und Kommunikationsgrundlagen.


Das tolle wäre:
Die Community würde bekommen was ihr zusteht und was sie fordert und es würde sich trotzdem doppelt und dreifach auszahlen. Get Personal! Get individual! Get customized! Get related! Get Honest! Get true! And get rewarded!


Woher die Überzeugung?
Indem sie Massen-orientiert sind und dennoch als Individual-Plattformen auftreten können, wäre es Community-fähigen Medien-Brands möglich, als Organizer der individuellen Bedürfnisbefriedigung zu fungieren und gleichzeitig das Gefühl der Gruppen-Zugehörigkeit zu liefern. Als moderne Trust-Funds/Vertrauens-Welten übernähmen sie mehr und mehr Sicherungs- und Orientierungsfunktionen für ihre Gemeinschaftsmitglieder, ja zum Teil sogar Stammesaufgaben. In einer chaotischen Welt hielten sie Antworten auf die zentralen Fragen „Wer bin ich“, „Was will ich“ und „Wo gehöre ich hin“ zur Verfügung.


Und:
Im „Commerce-Communication-Content-Community-Connectivity-Consultancy-Aus-einer-Hand-Wettbewerb“ der Attention Economy hätten die Medien-Brand-Community-Plattform-Organizer die Chance, derartige Markenkraft und Marktmacht zu generieren, die sie in die Lage versetzt als zentrale, globale 1to1-Transaktionsplattformen zwischen Angebot und Nachfrage fungieren können. Vertrauen und Glaubwürdigkeit wären derart hoch, dass sie zu Lotsen/Helfern/Agenten im zunehmenden information/decision overload und dem tagtäglichen „funky life“ erwählt würden und zu konvergierten Konglomerate aus Nachfrager- und Anbieterseite in Form von lebenden Gemeinschaften, die sich durch wahrhafte Kommunikation, Multi-Services-Providing und Trust-Organisation auszeichnen, evolvierten.


Wie bitte?
Der Konjunktiv ist bezeichnend?
Alles Traumtänzerei?


..........?


AOL wird Euch überrollen!
Yahoo wird Euch um Längen schlagen!
Vodafone freut sich über so leichte Gegener!!


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